Nachricht vom Ortungsamt

4. September 2018

Durch einen Fantasie-Strafzettel vom „Zentralen Ortungsamt“ werden Autofahrer darauf hingewiesen, dass sie „im georteten Verkehr gegen die Ortungsvorschriften verstoßen“ haben. Ihnen werden erfundene Vergehen vorgeworfen wie zum Beispiel das Abweichen von der emissionsärmsten Route. Mit der Aktion machen die Grundrechts-Aktivistinnen auf die Gefahren zentraler Datensammlungen durch Unternehmen und staatliche Stellen aufmerksam.

Vernetztes Fahren, Mobilfunkortung, Videoüberwachung und eCall – immer mehr Technologien ermöglichen, dass von Menschen vollständige Bewegungsprofile erstellt werden können. Durch digitale und vernetzte Anzeige- und Bediensysteme fallen beim Fahren in neuen Autos zahlreiche Daten an – und die wecken Begehrlichkeiten. Aktive von Digitalcourage verteilen am 1. April Fantasie-Strafzettel vom „Zentralen Ortungsamt“ und warnen vor der Verdatung und anlasslosen Überwachung von Autofahrerinnen.

„Unser Fahrverhalten und unsere täglichen Wege sagen ungemein viel über uns aus. Wohnort, Arbeitsplatz, persönliche Kontakte – das sind sehr private Informationen“, erklärt Jan Niemüller von der Digitalcourage-Ortsgruppe in Köln. „Einzelhandel, Versicherungen und Datenhändler haben ein großes Interesse daran. Wir müssen die Kontrolle darüber behalten, wer diese Daten haben darf und wer nicht.“

Wenn Autobesitzerinnen die eigens eingerichtete Website besuchen, erhalten sie Hinweise, wie sie sich gegen die zunehmende Überwachung ihres Mobilitätsverhaltens wehren können – und warum es sich lohnt, die Privatsphäre zu schützen. Die Aktion wird am 1. April bundesweit in mehreren Städten durchgeführt. Digitalcourage hat bereits mit seiner Kampagne gegen Kinder-Tracking mit der „Schutzranzen“-App auf Datenschutz-Probleme mit selbstfahrenden Autos hingewiesen.

Weitere Informationen:
• Website: Das „Zentrale Ortungsamt“ –

Quelle: Digitalcourage warnt mit einem Aprilscherz vor Überwachung von Autofahrern

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