Die Volkssolidarität fordert die Bundesregierung auf, endlich wirksame Konzepte gegen Kinderarmut in Deutschland vorzulegen. Das erklärte Verbandspräsident Dr. Wolfram Friedersdorff am Montag. „Die heute veröffentlichten Zahlen der Bertelsmann-Stiftung sind ein Armutszeugnis für die Bundesrepublik und die regierende Politik.“ Der Verband fordert höhere Regelsätze in der Grundsicherung für Kinder und Jugendliche sowie ausreichend finanzierte Bildungs- und Betreuungsangebote.
Friedersdorff bezeichnete es als nicht hinnehmbar, dass laut Studie die Zahl der Kinder, die in Abhängigkeit von Grundsicherungsleistungen aufwachsen, auf mehr als 1,9 Millionen angestiegen ist. Er kritisierte: „Die wirtschaftliche Lage in Deutschland ist gut. Trotzdem schafft der Staat es nicht, seiner Verantwortung nachzukommen, allen Kindern und Jugendlichen angemessene Lebensbedingungen zu ermöglichen.“ Ein Aufwachsen in Armut bedeute nicht nur materiellen Mangel. „Damit einhergehen oft auch eine schlechtere gesundheitliche Entwicklung sowie geringere Bildungschancen und soziale Ausgrenzung. Daher setzt die Volkssolidarität sich dafür ein, dass die Regelsätze so angepasst werden, dass sie den tatsächlichen Bedarfen von Kindern und Jugendlichen gerecht werden und nicht weiterhin ein Aufwachsen in Armut festschreiben. Auch die Bildungs- und Betreuungsangebote müssen ausreichend finanziert sein, um alle Kinder ihren Bedürfnissen entsprechend fördern zu können.“
Quelle: Volkssolidarität